Classic Rock Open Air in Niedersachsen: Neuer Name, neues Team – und eine Überraschung

‚Rock am Kellenberg‘ wird zu ‚Rock and More‘. Die neuen Organisatoren setzen weiterhin auf das bewährte Konzept des Classic Rock Open Air – und haben neue Ideen für das Publikum auf Lager.

Rehden – Es hat eine ganze Weile gedauert bis zur Nachricht: Das „Rock am Kellenberg“ geht weiter – allerdings unter dem neuen Namen „Rock and More“. Nach der dritten Auflage im vergangenen September war es ruhig geworden um das Classic Rock Open Air in Hemsloh. Die Organisatoren mussten erst einmal durchschnaufen, Kassensturz machen und überlegen, ob und wie eine Fortsetzung möglich ist.

Zwei der drei Veranstalter haben sich entschieden, nicht mehr weiter zu machen, Gerald Funke ist weiterhin dabei – allerdings nur noch im Hintergrund. Verantwortlich sind künftig die Unternehmer Oliver Kaspar, Klaus Recker und Phil Schwierking aus Wetschen mit der neu gegründeten RSK Event GmbH.

Zwei Tage voller Classic Rock Tribute Bands – und ein dritter Tag mit neuem Event

Das Team ist neu, aber das Konzept des Classic Rock Open Air soll das bewährte bleiben – jedenfalls für diejenigen, die sich nur für Classic Rock interessieren. Sie können sich auch 2025, ganz genau am Freitag und Samstag, 5. und 6. September, auf zwei Tage voller Tribute-Bands freuen. Neu ist: Am Sonntag hängen die Organisatoren noch ein Schlager-Event dran. „Aber das ist eine eigenständige Veranstaltung“, betont Klaus Recker.

Um das ganz deutlich zu machen, bekommt sie mit „Schlager aMoor“ einen eigenen Namen und eine eigene Plattform auf der neuen Homepage, die in Kürze zusammen mit dem Ticketvorverkauf an den Start gehen soll. Rock-Fans müssen also nicht fürchten, plötzlich mit Schlagern konfrontiert zu werden.

„Wir glauben an die Veranstaltung“ – Neues Organisationsteam gründet RSK Event GmbH

„Nach der letzten Veranstaltung hat es in der Gruppe, die uns geholfen hat, Gespräche darüber gegeben, wie es weiter gehen kann“, berichtet Gerald Funke. Sabine Kanning und sein Bruder Heinz Funke hätten im Laufe der Gespräche erklärt, nicht weitermachen zu wollen, am Ende blieben die drei genannten Gesellschafter übrig.

„Die Entscheidung, das weiterzumachen war nicht schwer, weil es die Veranstaltung verdient hat“, so Oliver Kaspar. „Hut ab, was man da auf die Beine gestellt hat“, lobt er. „Wir glauben an die Veranstaltung und wollen sie aufrecht erhalten“, ergänzt Klaus Recker. „Das Risiko sehen wir als überschaubar an, weil kaufmännische Kompetenz dahinter steht. Und wir sind froh, dass Gerald als beratende Person dabei ist.“ Das Festival sei für ihn eine Herzensangelegenheit, er wolle darum, dass es weitergehe, begründet er sein weiteres Engagement.

Auch wenn es einige Veränderungen gibt: „Das Konzept wird nicht infrage gestellt. Die Veranstaltung wird nicht auf Links gedreht“, versichert Oliver Kaspar. Der Anstrich solle schon ein bisschen familiär bleiben, erklärt auch Klaus Recker. Den bisherigen Organisatoren war es besonders wichtig, dass Konzerte und Ticket-Preise überschaubar bleiben.

Veranstaltung „für die Bevölkerung“ – „Ging nie darum, das große Geld zu machen“

Das Open Air sollte Anlass sein, Leute zu treffen und mit ihnen gute Musik zu hören. „Das Ansinnen war immer eine Veranstaltung für die Bevölkerung. Es ging nie darum, das ganz große Geld zu machen“, sagt Gerald Funke. „Festival ist nicht nur Musik, man muss sich auch wohlfühlen“, weiß auch Kaspar. Die bisherige Größenordnung soll darum beibehalten werden. Es soll kein Riesenevent werden. Aber: „Natürlich müssen wir es wirtschaftlich aufziehen“, betont Klaus Recker. „Das Ganze muss auf Beine gestellt werden, die zukunftssicher sind“, so der Unternehmer. Gerade die schwierige Finanzierung war in den ersten drei Jahren immer ein Thema.

„Die Idee zum Sonntag ist entstanden, weil es eigentlich zu schade ist, die große Bühne nur an zwei Tagen zu nutzen“, erklärt Oliver Kaspar. Durch einen dritten Tag erhoffen sich die Organisatoren mehr Besucher und dadurch eine bessere Kostenverteilung. Es seien verschiedene Möglichkeiten durchdacht worden. Weil nicht jeder ein Rock-Fan sei, habe man nach einem vollständig anderen Ansatz gesucht und sei dann schnell beim Schlager gelandet.

Beim Schlager-Sonntag setzt man auf Qualität, nicht auf „Ballermann“ und „Schnulzen“

Unter Schlager verstehen die Organisatoren aber ausdrücklich keine Ballermann-Musik und auch keine „70er-Jahre-Schnulzen“, wie Klaus Recker betont.

Das Lineup für alle drei Tage steht inzwischen, der neue Veranstaltungsort ist laut den Organisatoren aber noch nicht abschließend festgelegt, und auch am Rahmenprogramm wird noch gefeilt. Diverse Speisen und Getränke sind natürlich ebenfalls im Angebot. Und: „Es wird keine Dixie-Klos geben, sondern richtige Toiletten“, verspricht Oliver Kaspar.

Das Line-up

Der Freitag startet mit der auf dem Open Air bereits bekannten Coverband „Papa Beat“. Anschließend spielen die Grönemeyer-Tribute-Band „Grönland“ und als Haupt-Act „Mariuzz“ (Westernhagen-Tribute). Ein DJ lässt den Abend zu später Stunde ausklingen.

Das Programm am Samstag ist mit den drei Tribute-Bands „Green River Gang“ (CCR), „H.A.N.D.“ (Bon Jovi) und als Haupt-Act „Break Free“ (Queen) und der Coverband „Alt-Metall“, „die alles quer durch die Nacht spielt“, (Oliver Kaspar) pickepacke voll. An beiden Tagen wird Moderator Jan Kunnath die Veranstaltung begleiten.

Am Schlager-Sonntag stehen Anna-Maria Zimmermann, Olaf Henning, Maik Leon Grosch, Norman Langen und Sonia Liebing auf der Bühne.

Zeitungsartikel der Kreiszeitung, geschrieben von Melanie Russ. Veröffentlicht am 18. Januar 2025